Produktivität: 12 Wege, sie täglich anzukurbeln (Teil 1)

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12.01.16 17:25

Diese Tage kennt jeder von uns: Morgens kommen wir nicht in die Gänge und im Tagesverlauf verlieren wir uns dann. Wir machen alles Mögliche, aber nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Abends gehen wir unzufrieden ins Bett und nehmen uns vor, den Tag morgen ganz anders zu planen. Um es mit Steve Jobs’ Worten zu sagen: “For the past 33 years, I have looked in the mirror every morning and asked myself: ‘If today were the last day of my life, would I want to do what I am about to do today?’” And whenever the answer has been ‘No’ for too many days in a row, I know I need to change something.” Zum Jahresauftakt lesen Sie heute den ersten Teil, wie das gelingt und kein Lippenbekenntnis bleibt.

So sehr uns Steves Vorhaben eint, so sehr unterscheiden wir uns auch darin, was uns wirklich produktiv werden lässt – oder? Forscher der University of Nottingham haben kürzlich die Ergebnisse von 83 verschiedenen Studien über Selbstkontrolle (Self-control) und Tatkraft (Energy) zusammengefasst. Demnach gibt es eben doch eine große Übereinstimmung dessen, welches Verhalten am Morgen dazu führt, dass man den ganzen Tag über produktiv bleibt – spannend!

Und so geht’s:

1.     Starte mit Sport

„Oh Gott“, denkt vielleicht der gemeine Sportmuffel, der das liest. Aber keine Sorge. Forscher der Universität Bristol ermittelten, dass Sport am Morgen für den ganzen Arbeitstag sowohl Energie, als auch eine positive Grundhaltung fördern. Beides ist wiederum eine notwenige Bedingung für Produktivität. Nur 10 Minuten körperlicher Betätigung reichen, um die so genannte Gamma-Aminobuttersäure (GABA) im Körper freizusetzen, was unter anderem positive Wirkung auf die Impulssteuerung hat, da GABA entspannend wirkt. Das heißt: Wer den Tag mit nur etwas Sport beginnt, fördert Selbstkontrolle und Energie für den gesamten Rest des Tages. Ok, zehn Minuten sind auch im stressigsten Arbeits- und Familienalltag im Allgemeinen machbar, ich hole meine Sportschuhe so oft es geht aus dem Schrank.

2.     Aber trinke zunächst etwas Zitronenwasser

Und zwar vor dem Frühstück. „Was? Auf leeren Magen?“, dachte ich. Fest steht jedenfalls, dass Zitronen voller Nährstoffe sind, unter anderem Kalium, Vitamin C und Antioxidantien. Gleich nach dem Aufstehen auf leeren Magen den Saft einer halben Zitrone mit Wasser zu trinken erhöht unser Energielevel für den ganzen Tag (Das Wasser hat übrigens nur die Funktion, die Zähne zu schonen). Nach dem Zitronensaft sollte man der Studie zufolge 15 – 30 Minuten warten, bevor man die erste Mahlzeit zu sich nimmt. Ich finde, das klingt praktikabel und werde es probieren. Aufstehen, Zitronenwasser, etwas Sport, Frühstück. Das ist allemal leichter, als die nächste Empfehlung!

3.     No screen time until breakfast

Ok. Kein Monitor, kein Smartphone. Da muss ich den Autoren Recht geben, wenn man direkt in die diversen Nachrichten im E-Mail-Postfach und anderen Medien einsteigt, kann das Große und Ganze schon mal aus den Augen verloren werden. Und zwar sowohl bezüglich eigener Vorhaben, als auch der Ziele von Mitmenschen. Der Autor der Studienzusammenfassung schlägt neben dem bereits erwähnten Sport Meditation oder das Beobachten der Vögel aus dem Fenster vor. Das ist mehrheitlich nichts für mich. Ich persönlich habe mir vorgenommen, mir morgens wieder mehr Zeit für das bewusste Hören meiner Lieblingsmusik zu nehmen – etwas, das im Alltag viel zu kurz kommt.

4.     Iss richtiges Frühstück

Überhaupt zu frühstücken ist für viele ja schon einmal der Anfang. Dabei weiß man schon lange, dass ein fehlendes Frühstück den Rest des Tages ein Bedürfnis zu essen befördert, um den niedrigen Blutzuckerspiegel auszugleichen. Frühstück ist also wichtig. Ein gesundes Frühstück ist nachgerade ein Energiezauberer. Es verleiht Kraft, verbessert das Kurzzeitgedächtnis und fördert die Konzentration.

5.     Setze Dir Tagesziele

 

Forschungen zeigen, dass konkrete Ziele einen positiven Einfluss auf Selbstvertrauen und Selbstkontrolle haben. Hierdurch werden Aktivitäten überhaupt erst in Bewegung gebracht. Die Falle besteht darin, dass wir uns oft viel zu vage Ziele setzen, die uns dann eher hemmen. Zwar benennen wir, WAS wir heute gern erreichen würden, aber nicht wie. Dadurch fangen wir oft gar nicht erst an oder zerfasern die Aktivität. Das Ziel „Heute stelle ich die Auswertung fertig“ zum Beispiel klingt zunächst sehr konkret. Aber wie wollen wir das tun und welche Einzelschritte sind dafür notwendig? So lange wir das nicht für uns definiert haben, ist es kein aktivierendes Ziel. Besser wäre also „Heute werde ich die Spalten A und B auf Fehler überprüfen und mir dafür je eine halbe Stunde Zeit nehmen. Dann werde ich sie mit dem zweiten Tabellenblatt vergleichen.“ Erst durch einen konkret aufgezeichneten Weg setzt also das Setzen von Zielen Energie frei. Ich fand diesen Tipp sehr wertvoll, da ich das zwar aus Zielvereinbarungen mit Mitarbeitern kannte, für mich selbst aber oft vernachlässigt habe.

Soweit der erste Teil. Der zweite Teil folgt in Kürze und wird sich mit der Fortsetzung unseres Tagesbeginns auseinandersetzen, sobald wir unser Büro betreten haben. Dann komme ich auch noch einmal auf David Allen und sein Prinzip des „Getting Things Done“ zu sprechen.

Für den Start in dieses Jahr sind die ersten 5 Vorhaben ja schon mal ein Anfang. Ich freue mich schon richtig darauf, sie umzusetzen!

Bildquelle: rangizzz / Shutterstock

Topics: Karriere

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