Gekündigt – So gelingt Ihr Selbstmarketing

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18.12.15 09:29

Der Verlust des Arbeitsplatzes ist zunächst stets eine unangenehme Sache. Interessanter Weise oft auch dann, wenn man die Entscheidung ohnehin selbst getroffen hätte oder vielleicht schon hatte. Bei vielen gerade sehr gut ausgebildeten, erfolgsverwöhnten Fach- und Führungskräften führt das zunächst zu einer Art „Starre“. Das ist schade, denn der Verlust einer Stelle birgt tatsächlich oft viele Chancen, das Gleichnis mit der Tür die aufgeht, wenn sich eine andere schließt, ist nicht umsonst oft zitiert. Allerdings nur dann, wenn der oder die Betroffene diese Chance auch aktiv ergreift.

Dazu zählt zunächst, sich seiner eigenen „Marke“ bewusst zu werden. Schließlich steht man nun wieder einem Markt, dem Arbeitsmarkt nämlich, zur Verfügung. Für viele ist das schwierig, da sie mehr oder weniger zufällig von einer Position in die nächste gelangt sind. Diese Zeiten sind nun (zum Glück) vorbei, denn jetzt geht es um Gestaltung. Die Gestaltung des beruflichen Weges. So geht’s:

1. Setzen Sie sich ein Ziel und verfolgen sie es

Wenn Sie kommunizieren, dass Sie alles können, kommt bei Ihrem Gegenüber an: Eigentlich können Sie nichts. Oder auch: Werfen Sie drei Bälle, Ihr Gegenüber wird keinen fangen. Werfen Sie einen, stehen die Chancen gut, dass er ihn kriegt! Was können Sie besonders gut und vor Allem: was wollen Sie eigentlich? Vielleicht fällt Ihnen das schwer, weil Sie darüber noch nie gründlich nachgedacht haben. Jetzt ist es an der Zeit.

2. Formulieren Sie Ihre „Value Proposition“

Exakt diese Überschrift habe ich in einem meiner letzten Beiträge, nämlich über Employer Branding, schon verwendet. Und hier ist es genauso wichtig! Sobald Sie wissen, was Sie gut können und was Sie wollen, formulieren Sie das kurz und knackig. Üben Sie das regelrecht, schriftlich wie mündlich. Wenn Sie jemand nachts um drei weckte und fragte „Was kannst Du und was willst Du?“ und Sie hätten eine Minute Zeit, zu antworten, dann müsste Ihnen das auch gelingen. Aus zwei Gründen: Erstens werden Sie das nun ohnehin öfter tun müssen und es schadet nichts, wenn Sie es können. Und zweitens machen Sie sich Ihre Kernkompetenzen so immer wieder bewusst. Und das transportieren Sie. Mit einer gut geübten, authentischen „Value Proposition“ erhöhen Sie Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt ganz unmittelbar. Übrigens: falls Sie das nicht so genau wissen, fragen Sie doch einfach Ihre ehemaligen Kolleginnen und Kollegen oder andere Weggefährten, oder gönnen Sie sich ein Coaching, in dem Ihnen das klar wird. Es lohnt sich!

3. Schauen Sie nach vorn

Sie haben mit Sicherheit vielfältige Erfahrungen gesammelt und Erfolge erzielt. Wenn Sie Ihre Marke kreieren, machen Sie sich bewusst, wie Sie diese für Ihren nächsten Arbeitgeber oder Ihre Selbstständigkeit einsetzen können. Haben Sie schon einmal eine Abteilung oder ein ganzes Unternehmen erfolgreich saniert? Oder haben sie schon viel kreative Ideen eingebracht und umgesetzt, so dass das Unternehmen neue Geschäftsfelder oder Produkte bespielen konnte? Sind Sie ein hervorragender Team-Builder? Überlegen Sie, welchen Nutzen ein künftiger Arbeitgeber oder Auftraggeber von Ihren Erfahrungen hätte.

4. Machen Sie sich sichtbar

Das Netz bietet Ihnen hierfür Möglichkeiten, die noch nie da waren – nutzen Sie sie. Wie steht es um ihr XING und LinkedIn-Profil? Ist das gepflegt? Ist ein seriöses, aber freundliches Foto darin? Sie müssen dafür nicht lauter Dinge hinein schreiben, aber machen Sie sich sichtbar. Liken Sie Artikel, die Sie interessieren, verlinken Sie sich mit ehemaligen Freunden und Kollegen, falls Sie das bisher vernachlässigt haben. Oft kommen Empfehlungen oder Verbindungen aus ganz überraschenden Ecken von Leuten, die man schon fast vergessen hatte. Lesen Sie hier auch meinen Beitrag, wie man sich wirkungsvoll im Netz präsentiert.

5. Vernetzen Sie sich

Daran knüpft auch der vielleicht wichtigste Punkt an: Vernetzung. Und zwar online wie offline. Wissen Ihre Freunde, dass Sie eine neue Beschäftigung suchen? Und die Personalberater Ihrer Zunft? Ihre ehemaligen Kolleginnen und Kollegen und Ihre Studienfreunde? Warum nicht? Eine neue Aufgabe zu suchen ist etwas Wunderbares und kein Grund, sich zu verstecken. Und es gilt, heute mehr denn je zuvor: Die meisten Jobanbahnungen entstehen durch Kontakte.

Wenn Sie diese fünf Schritte bewusst erfolgreich durchlaufen haben, ist der Verlust des Arbeitsplatzes vielleicht gar kein wirklicher Verlust. Sondern das Sprungbrett in eine von Ihnen gestaltete Zukunft.

Bildquelle: g-stockstudio / Shutterstock

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