Erfolgreich neustarten

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04.11.19 09:29

Neulich hatte ich ein Gespräch mit einem ausgewiesenen E-Commerce-Experten, der heute Leiter einer erfolgreichen Abteilung in einem renommierten Unternehmen ist. Ursprünglich kommt er aus einer ganz anderen beruflichen Ecke. Seine neue Karriere hatte der einst studierte Sonderpädagoge gut geplant. Wer unglücklich im Job ist, hat immer die Möglichkeit dies zu ändern.
Love it, change it or leave it.

Damit der berufliche Neustart gelingt, muss man wissen, wohin die Reise gehen soll. Außerdem muss man seine persönliche Lage ehrlich einschätzen. Welche Kenntnisse und Fähigkeiten bringe ich bereits mit? Was muss ich noch lernen? Wie viel Zeit und Geld kann ich für den Quereinstieg einplanen? Wer gut plant, kann die Risiken minimieren. Ich habe fünf Schritte definiert, mit denen der Karriereneustart erfolgreich wird.

Schritt 1: Wissen, wohin die Reise geht

Wer sich in das Abenteuer „berufliche Neuorientierung“ stürzt, sollte sich neben dem neuen Aufgabengebiet über zwei Dinge klar sein. Erstens: Was sind meine Stärken? Und zweitens: Was ist mir wirklich im Beruf wichtig? Für die einen mag das Anerkennung oder Geld sein, für die anderen ist es ein möglichst großer Freiraum, geregelte Arbeitszeiten oder das Gefühl, anderen helfen zu können. Passen die Antworten auf diese beiden Fragen zum neuen Wunschberuf, steht dem Neustart nichts mehr im Wege.  

Schritt 2: Aussichten checken

Mit einer kritischen Betrachtung des Berufsfelds wird es konkreter. Wer sind potenzielle Arbeitgeber? Sind in dem neuen Beruf überhaupt genügend Stellen frei, die interessant sind und zu meinem Leben passen? Ein einfaches Beispiel: Nur, weil bundesweit Projektmanager gesucht werden, heißt das noch lange nicht, dass die drei Unternehmen vor Ort auch Personal suchen. Geschweige denn, dass sie so gut bezahlte Vollzeitstellen anbieten, dass Haus und Auto weiter abbezahlt werden können. Also heißt es erstmal die gängigen Online-Jobbörsen durchforsten. Darüber bekommt man erstmal einen ganz guten ersten Überblick. Wenn Sie die Möglichkeit haben, tauschen Sie sich mit Experten aus der neuen Branche aus und gewinnen so weitere Einblicke in das neue Berufsfeld. Berufsverbände, Handwerkskammern sowie Industrie- und Handelskammern verfügen in der Regel über einen guten Überblick über die Wirtschaftslage und die Unternehmen vor Ort.

Schritt 3: Ziele setzen

Ist die neue Berufung klar, wird es Zeit, sich Ziele zu setzen. Das können ganz konkrete, kurzfristige Ziele sein, wie etwa „in einem halben Jahr will ich bereits in dem neuen Beruf arbeiten“ oder auch mittelfristige, wie „in fünf Jahren arbeiten zehn Angestellte für mich“.

Wichtig ist, sich für jeden Schritt auf dem Weg zum Ziel zu überlegen, was noch fehlt und wo noch Unterstützung benötigt wird. Wer sich beispielsweise selbstständig machen will und eine eigene Webseite braucht, aber keine Ahnung von WordPress und Co hat, braucht fachkundige Unterstützung. Wer einen neuen Job will, in dem er viele Auslandskontakte haben wird, aber nur Schulenglisch
spricht, sollte hier nachlegen und eine entsprechende Weiterbildung starten.

Schritt 4: Selbstständig, Ausbildung oder Umschulung?

Wer weiß, was er kann und was er braucht, erkennt in der Regel schnell, was er noch lernen muss. Die nächsten Fragen lauten also: Welche Fähigkeiten brauche ich? Wo kann ich sie erwerben? Mein Gesprächspartner hatte sich bereits während seiner Arbeit als Sonderpädagoge die Organisation von Projekten übernommen und sich in seiner Freizeit mit vielen IT Themen auseinandergesetzt. Für ihn reichte es, sich in den Themenfeldern weiterzubilden. Seine Projektmanagement-Kenntnisse erweiterte er in verschiedenen Kursen und Fortbildungen, bevor er dann als Projektmanager in einer E-Commerce Agentur seinen beruflichen Neustart begann. Diese Entscheidung hat er ganz bewusst getroffen, denn in diesem Arbeitsumfeld hatte er die Möglichkeit sich ein breites Fachwissen aufzubauen.

Wer dagegen noch einmal einen ganz neuen Beruf lernen will, muss sich für einen Ausbildungsplatz, ein Studium oder eine Umschulung bewerben. Das bedeutet einen radikalen Richtungswechsel. Berufsbegleitende Studiengänge erleichtern den Arbeitnehmern neben ihrem weiterhin sicheren Einkommen eine ganz neue berufliche Richtung einzuschlagen.

Und dann bleibt da noch die Selbstständigkeit und die Gründung eines eigenen Unternehmens.

Schritt 5: Finanzierung klären

Wer bereits einige Jahre im Job ist, hat in der Regel höhere finanzielle Verpflichtungen. Die Wohnung ist größer, ein Auto muss abbezahlt oder die Familie versorgt werden. Wenn man plötzlich mit einer geringeren Vergütung auskommen muss, wird es knapp. BAföG für ein spätes Studium gibt es in der Regel nicht mehr. Der Staat fördert vor allem Menschen, die arbeitslos sind, arbeitslos werden könnten, wenig verdienen oder in besonders gesuchte Berufe wechseln wollen. Das heißt im Umkehrschluss, dass man den Neustart in der Regel selbst finanzieren muss.

Nicht verunsichern lassen

Neue Ziele verlangen Durchhaltevermögen und Zuverlässigkeit. Lernen ist ein lebenslanger Prozess. Und jeder, der vorankommen und etwas erreichen will, egal ob im neuen oder im alten Beruf, darf mit Blick auf das eigene Wissen und die eigenen Fähigkeiten niemals stehen bleiben! Ich jedenfalls wünsche Ihnen viel Erfolg, wenn Sie denn vor einem Neustart stehen.

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Bildquelle: J.K2507 / Shutterstock

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