Digitale Transformation – Diese Skills brauchen IT-Experten

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30.11.15 17:12

Ein Freund meines Sohnes ist technologie-affin, ihn interessiert alles, was mit Maschinen zu tun hat. Er hat gerade Abitur gemacht und will nun studieren, vielleicht Maschinenbau. Er fragte mich um Rat. Ich riet ihm: „Studiere doch lieber etwas im IT-Umfeld. Wenn Du es schlau anstellst, gehörst Du in ein paar Jahren zur weltweit gefragtesten Berufsgruppe überhaupt.“ Er studiert nun Wirtschaftsingenieurwesen. Dass IT-Fachkräfte derzeit so gefragt sind, liegt vor allem an der digitalen Transformation, die alle Unternehmen aller Industriezweige betrifft. Sie spielt dem IT-Dienstleistungssektor in die Hände. Immerhin sind es die IT-Experten, ohne die diese Entwicklung überhaupt nicht vonstattengehen kann.

Dabei gibt es in der IT derzeit große Veränderungen. Trends wie Internet 4.0, Cloud Computing, Big Data oder IT Security haben großen Einfluss auf die Geschäftsmodelle zukunftsorientierter Unternehmen. Das heißt aber auch, dass reines IT-Fachwissen eben nicht ausreicht, um zu den gefragten Playern der Branche zu gehören, denn der reine Servicegedanke von IT-Spezialisten ist längst überholt: IT-Experten sind im Zentrum neuer wirtschaftlicher Gestaltungsmodelle angesiedelt.

Von der technischen Rolle verabschieden

Beispiel Cloud-Experte: Der muss zunächst natürlich die Hard- und Software beherrschen und die Netze verstehen. Um als Experte für ein Unternehmen einen Nutzen zu stiften, reicht das aber nicht mehr aus. Er muss auch verstehen, welche Produkte die Cloudanbieter vermarkten und sie in das wirtschaftliche Portfolio seines Auftraggebers einordnen können. Ein Entwickler muss sich hier also von seiner rein technischen Rolle verabschieden.

Gleiches gilt für den gesamten Bereich Security – ebenfalls eines der größten Wachstumsfelder innerhalb der IT-Branche. Kenntnisse über entsprechende Betriebssysteme und Methoden-Know-how sind unerlässlich. Aber eben nicht ausreichend, um als Experte im Unternehmen zu fungieren. Hierfür müssen die erforderlichen Sicherheitsstandards des Unternehmens verstanden, eingeordnet und bewertet werden. Dazu sind zum Beispiel auch gute juristische Kenntnisse und vor allem Wissen über die Bedürfnisse von Kunden und Mitarbeitern unabdingbar.

An diesen Beispielen wird deutlich: Erfolgreiche IT-Experten haben ein gutes wirtschaftliches Verständnis und tiefgreifendes Wissen über ihre Arbeit- oder Auftraggeber.

Moving Others: Soft Skills

Denn es geht auch und vor allem darum, die Nicht-IT-Experten ins Boot zu holen und dafür müssen sie diese verstehen. Und damit sind die eigentlichen Zusatzqualifikationen angesprochen, die alle IT-Experten gerade in den zukunftsorientierten, komplexen IT-Aufgaben mitbringen müssen: Soft Skills. Für alle IT-Berufsgruppen gilt: Damit die entsprechenden Standards geschaffen werden oder in die richtigen Anbieter investiert wird, müssen die Entscheider abgeholt und bewegt werden. Dazu zählen die Geschäftsführung, der Einkauf, falls vorhanden, aber auch die Mitarbeiter des Unternehmens.

Die digitale Transformation von Unternehmen, und zwar sämtlicher Branchen, umfasst alle Abteilungen. Digitalisierung ist ein ganzheitlicher Prozess, der bei einem digitalen Mindset im gesamten Unternehmen beginnt und bei Führungsfähigkeiten, die auf das digitale Zeitalter passen, endet. Damit sind weniger die technischen Erfordernisse und Prozesse gemeint. Sondern die Prinzipien der Zusammenarbeit und der Kundenorientierung, die die Digitalisierung in die Unternehmen bringt. Übrigens: Für alle, die es im Detail interessiert, hier geht es zu einer hervorragenden Zusammenfassung der verschiedenen Dimensionen der digitalen Transformation.

Übergreifendes Verständnis

Daher brauchen die Experten in IT-Abteilungen Beratungsfähigkeiten und ein übergreifendes Verständnis der Bedürfnisse aller Bereiche - Empathie also. Und sie brauchen firmenpolitisches Fingerspitzengefühl. In diesem Zusammenhang sind zwei Fähigkeiten besonders notwendig: Toleranz und Geduld. Bisweilen sehe ich hervorragende IT-Experten mit den Augen rollen. Der Grund: Ihre „Kunden“, also Führungskräfte oder Kollegen aus anderen Fachbereichen, verstehen sie nicht. Das aber sollte nicht zu Augenrollen führen, schließlich ist das mangelnde Wissen über IT-spezifische Zusammenhänge der Grund, warum Manager auf IT-Experten zurückgreifen. Vielmehr ist es hier wichtig, sich zu öffnen und das eigene Wissen in den Firmenkontext zu stellen. Nicht ganz einfach.

Wir fassen also zusammen: Heutige IT-Experten, gerade in komplexen und zukunftsweisenden Geschäftsbereichen, benötigen außer ihrem IT-Know-how:

  • Ein gutes wirtschaftliches Grundverständnis
  • Ein tiefgreifendes Verständnis über die spezifischen Anforderungen ihres Einsatzgebietes
  • Empathie
  • Gute kommunikative Fähigkeiten
  • Politisches Fingerspitzengefühl
  • Toleranz
  • Geduld

Damit hat das Stereotyp des digitalen Nerds mit hoher Inselbegabung und wenig Sozialkompetenz ausgedient. Wenn Sie mich fragen: Zum Glück.

Übrigens: Wir bei der top itservices AG haben schon lange die entsprechenden IT-Experten in unserem Pool. Sprechen Sie uns gern an!

Bildquelle: Kozak / Shutterstock

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