Die Schweigsamen - oder: Was Funkstille mit Respekt zu tun hat

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23.06.14 16:12

Vor kurzem bekam ich eine Mail eines IT-Experten, der sich bei uns beworben hatte. Natürlich habe ich mich gefreut, dass dieser Mann sich bei uns dafür bedankte, dass er sich bei uns äußert gut betreut fühlte.

Es erfüllt mich mit Stolz, wenn jemand uns schreibt, dass unser Unternehmen „im Gesamten eine hohe Professionalität gepaart mit Weitsicht“ ausstrahlt, dass wir ihm das Gefühl vermittelten „als Persönlichkeit und Mensch absolut im Fokus zu stehen.“ Was mich an seiner Mail allerdings sehr nachdenklich gemacht hatte, war, dass dieser Experte 200 Recruiter aus unterschiedlichen Unternehmungen angeschrieben hatte. Und raten Sie mal, wie viele ihn davon zurück riefen? Lediglich fünf Personen hielten es für notwendig, sich zurückzumelden. 

Ich finde, dass dies ein absolutes Armutszeugnis für unsere Branche ist. Natürlich darf nicht jeder Bewerber erwarten, dass seine Bewerbung größtes Interesse auslöst. Aber sich wenigstens zurückzumelden, auch wenn man gerade nicht zueinander passt, ist aus meiner Sicht eine Frage des Respekts vor dem Anderen. Wer im Recruiting arbeitet, arbeitet mit Menschen. Und das sollte auch in der Kommunikation spürbar sein. 

Beide Seiten machen Fehler

Sicher gibt es auch Bewerber, die sich im HR-Prozess nicht korrekt verhalten. Henrick Zaborowski hat in seinem Blog vor kurzem eine Mail einer anonymen Recruiterin veröffentlicht, die bei Bewerbern ebenfalls haarstäubende Defizite ausmacht.

Das Thema Funkstille nach der Kontakt-Aufnahme erlebt diese Recruiterin beispielsweise im Kontakt mit Bewerbern ebenfalls. 

Kennen Sie das auch? Sie treten mit einem Interessenten in Kontakt. Sprechen telefonisch miteinander, schreiben sich Mails, alles läuft „normal“ und dann von heute auf morgen – Funkstille“, schreibt er. „ Ist es tatsächlich zu viel verlangt das seinem Gegenüber mitzueilen anstatt sich tot zu stellen und auf Nachfragen nicht zu reagieren. Ich rede hier wohlgemerkt von Personen mit denen ich teilweise über eine Stunde persönlich gesprochen habe, die mir zugesagt haben: „Ich melde mich nächste Woche bei Ihnen“ oder „Ich mache meine Unterlagen fertig und schicke Sie Ihnen zu“.

Aber entschuldigt das respektlose Verhalten Einzelner – denn auch die Recruterin kommt letztlich zu dem Schluss, dass es hier letztlich um eine unternehmerische Kerntugend wie den Respekt geht – dass sich eine ganze Profession respektlos verhält? Denn nichts anderes heißt es, wenn  nur fünf von 200 Kontaktierten sich die Mühe machen, dem Gegenüber zu signalisieren, dass seine Nachricht angekommen ist. Ich freue mich, dass wir es in diesem Fall geschafft haben, diesem Menschen ein anderes Signal zu senden.

Sollten wir bei top it services jemals den Fehler machen und auf eine Kontaktaufnahme gar nicht reagieren lassen Sie es mich bitte mit einer Nachricht über das Kontaktfeld dieses Blogs persönlich wissen.

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